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NY Times, Duke Chronicle, Cancer Letter on mistakes made by Duke University, Wikipedia on Qui-tam-clause, Retraction Watch, Nature comment.
Kürzlich ist in den USA ein seit 2015 laufender Rechtsstreit zum skandalösen Versuch der Duke University, USA, ein wissenschaftliches Fehlverhalten gegenüber den Forschungsförderern zu verschweigen,
beigelegt worden. Der Whistleblower Joseph Thomas und sein Anwalt –
sein Bruder John R. Thomas – konnten nachweisen, dass die Leitung der
Duke University nach Bekanntwerden eines massiven Falls von
Datenfälschung staatliche Funding Agencies nicht umgehend informiert
hat, um sich weiterhin staatliche Fördergelder in Millionenhöhe – basierend auf gefälschten Daten – zu sichern (siehe NY Times und Duke Chronicle).
Die Wissenschaftlerin Erin Potts-Kant, die die Fälschungen zugegeben hat, war seit 2005 an der Duke University angestellt. Frühe Hinweise darauf, dass Potts-Kant Daten gefälscht haben könnte, wurden seitens der Uni ignoriert. Dies war nicht der erste Fall, in dem die Duke University diverse Warnungen und Hinweise auf ein schweres wissenschaftliches Fehlverhalten – über Jahre hinweg – wissentlich ignoriert hat (siehe Analyse der vielen Fehler der Duke University im Fall „Anil Potti“). Doch selbst als Erin Potts-Kant 2013 die Fälschung wissenschaftlicher Daten bereits zugegeben hatte, versuchte die Duke University, die Sache der Öffentlichkeit, Kooperationspartnern und Fundern gegenüber geheim zu halten.
Infolge des Rechtsstreit muss die Duke University 112,5 Millionen US $ an die Regierung zurückzahlen. Joseph Thomas, der zuvor selbst an der Duke University als Forscher tätig war, und sein Anwalt haben das institutionelle Fehlverhalten über den False Claims Act (FCA), den es in Deutschland so nicht gibt, angezeigt. Gemäß des FCA können Whistleblower in den USA im Namen der Regierung Anzeigen erstatten, wenn staatliche Gelder veruntreut worden sind. Kann die Veruntreuung bestätigt werden und der Beschuldigte muss Summen an den Staat zurückzahlen, erhält der Whistleblower gemäß der Qui Tam-Klausel einen Anteil der Rückzahlung.
Im konkreten Fall – einem Präzedenzfall in der Wissenschaft – erhält der Whistleblower Joseph Thomas somit anteilig 33,8 Millionen US $. In den USA hat der Fall eine hohe Signalwirkung und könnte Whistleblower motivieren, Hinweise auf institutionelles Fehlverhalten anzuzeigen (siehe Nature Kommentar zum Fall).
Photo via pxhere