Videos of the 2023 Symposium of German Ombudspersons

Eine Übersicht des Programms sowie Fotos des Ombudssymposiums 2023 finden Sie hier.

1. Stärkung und Professionalisierung des Ombudswesens in Deutschland

Das Symposium der Ombudspersonen für Gute Wissenschaftliche Praxis in Deutschland trug 2023 den Titel “Was dürfen und sollen Ombudspersonen? – Rahmen und Grenzen der Ombudsarbeit”. Herr Prof. Dr. Eric Steinhauer, Sprecher des Gremiums “Ombudsman für die Wissenschaft”, eröffnete das Symposium mit einem Grußwort.

Im ersten Vortrag des Ombudssymposiums 2023 gab die Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Dr. Heide Ahrens, in ihrem Vortrag “Ombudsverfahren zwischen informeller Beratung und Formalisierung” einen Überlick über die Umsetzung der “Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis” (DFG, 2019) insbesondere im Hinblick auf das Ombudswesen.

Im Anschluss beleuchtete Prof. Dr. Stephan Rixen (Universität zu Köln) der seit 2015 Mitglied und von 2016 bis 2022 Sprecher des Gremiums “Ombudsman für die Wissenschaft” war, die Grenzbereiche der Ombudsarbeit in seinem Vortag “Auf der Grenze zwischen Recht und Ethik: Wie mutig dürfen Ombudspersonen sein?”.

2. Untersuchung und Sanktionierung von Plagiaten

Dr. Felix Hagenström, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Dialogforen zur guten wissenschaftlichen Praxis – Umgang mit Plagiaten“ beim „Ombudsman für die Wissenschaft“, gab eine Einführung dazu, was bei der Bewertung und Beurteilung von Plagiaten in der Wissenschaft zu beachten ist. Er ging dabei auch auf die Nutzung von Werkzeugen wie ChatGPT ein.

Im Anschluss wurde die Thematik der Rolle von ChatGPT in der Wissenschaft und dessen Folgen für die GWP im Rahmen einer Diskussionsrunde gemeinsam mit dem Publikum besprochen. Dr. Hagenström und Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr (Juniorprofessorin für Philosophie der Technik und Information an der Universität Stuttgart) gaben dabei Impulse zur GWP. Prof. Dr. Eric Steinhauer moderierte die Diskussion.

3. International Developments and Perspectives on Research Integrity

In his talk “Keeping up trust in academic research in a changing democracy. The role of the Ombudsman”, Prof. Dr. Ton Hol (Utrecht University) talked about his experiences regarding the prevention and investigation of research misconduct cases. Ton Hol is co-author of the Netherlands Code of Conduct for Research Integrity 2018, he was chair of the committees of research integrity of several Dutch universities and is Honorary Justice of the Court of Appeal in The Hague. Amongst many other activities in the field of research integrity, he has also chaired the LERU Policy Group Research Integrity until May 2022, which recently published the report “Towards a Research Integrity Culture at Universities”.

Next, Prof. Dr. Knut Ruyter talked about his experiences as research ombuds of the University of Oslo. His talk is called “A critical assessment of the implementation of structures of research integrity at the University of Oslo – strengths and weaknesses”. The position was established in 2019. He gives advice to research staff regarding good scientific practice and monitors the research integrity structures at his institution. Before, he has been active in the field of research ethics for the National Research Ethics Committees under the Norwegian Research Council, and for the Regional Committees for Medicine and Health Research Ethics at the Faculty of Medicine.

4. Möglichkeiten der Unterstützung für Ombudspersonen in der Wissenschaft

In ihrem Vortrag “Zwischen den Stühlen? Inneres Erleben und Rollenkonflikte von Ombudspersonen” beleuchtete Dr. Veronika Fuest, Coachin (In Cooperation), unterschiedliche innere Konflikte und Kommunikationsdynamiken, denen Ombudspersonen in ihrer Arbeit ausgesetzt sein können. Frau Dr. Fuest hat als ehemalige Leiterin der Ombudsstelle der Universität Göttingen selbst Erfahrungen in der Ombudsarbeit und der Beratung zur GWP gesammelt.

Im Anschluss berichtete Dr. Hjördis Czesnick (Leiterin der Geschäftsstelle des “Ombudsman für die Wissenschaft” seit 2016) über verschiedene Entwicklungen im Bereich der Ombudsarbeit in Deutschland und auf internationaler Ebene. Der Fokus lag dabei auf Netzwerkbildungen und Möglichkeiten der Unterstützung für und Entlastung von Ombudspersonen.

5. Impulsreferat “Der Ombudsman als Reputationspolizei?”

In seinem Impulsreferat für die Podiumsdiskussion beleuchtete Herr Prof. Dr. Eric Steinhauer (Sprecher des Gremiums “Ombudsman für die Wissenschaft”), was von Ombudspersonen erwartet wird, warum deren Tätigkeit Parallelen zur Polizeiarbeit aufweist und warum Ombudspersonen bestimmte Fälle zur Untersuchung an die nächsthöhere Ebene (den Kommissionen zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens) abgeben müssen.

6. Podiumsdiskussion: Wissenschaftliche Integrität, Personalführung, Forschungsethik, Rechtsfragen: Müssen Ombudspersonen alles können?

Das Ombudssymposium 2023 endete mit einer Podiumsdiskussion zum Thema “Wissenschaftliche Integrität, Personalführung, Forschungsethik, Rechtsfragen: Müssen Ombudspersonen alles können?“, die von Dr. Anna-Lena Scholz moderiert wurde. Anna-Lena Scholz ist Wissenschaftsjournalistin und ZEIT-Redakteurin im Ressort Wissen. Aufgegriffen wurden Diskussionspunkte, die schon im Laufe des Tages in den Vorträgen zur Sprache kamen: die Grenzen der Ombudsarbeit, und an welchen anderen Stellen im Wissenschaftssystem Änderungen eintreten und neue Schwerpunkte gesetzt werden sollten, um Konflikten vorzubeugen.

Die Teilnehmer:innen der Podiumsdiskussion waren:

Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr – Juniorprofessorin für Philosophie der Technik und Information an der Universität Stuttgart

Dr. Katharina Beier – Leiterin der Ombudsstelle der Universität Göttingen

Dr. Maxim Egorov – Partner bei der Manres, Senior Lecturer an der HBM Unternehmerschule der Universität St. Gallen und TUM School of Management

Prof. Dr. Sabine Kropp – Stellvertretende Zentrale Ombudsperson der Freien Universität Berlin

Dr. Harald von Kalm – Deutsche Forschungsgemeinschaft, Leiter der Abteilung Fachübergreifende Querschnittsangelegenheiten