Studie zum Ombudswesen im Berliner Raum erschienen

aerial photography of buildings under clear blue sky

In der Zeitschrift Accountability in Research erschien im August 2024 der Artikel Training, networking, and support infrastructure for ombudspersons for good research practice: A survey of the status quo in the Berlin research area, der hier im Open Access gelesen werden kann. Die Autor:innen, die Wissenschaftler:innen Dr. Simona Olivieri und Dr. Viktor Ullmann, haben im Rahmen des Projektes OBUA – Ombudswesen@BUA unter anderem eine Umfrage unter Berliner Ombudspersonen zum Bedarf an Schulungen, Austausch und institutioneller Unterstützung durchgeführt. Die vorliegende Studie wertet die daraus gewonnenen Daten aus.

Ziel des OBUA-Projektes war es, Aktivitäten im Ombudswesen im Berliner Raum zu sichten, Synergien und Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der guten wissenschaftlichen Praxis zwischen den Einrichtungen zu erforschen und Weiterbildungen und Vernetzungsveranstaltungen für Ombudspersonen zu organisieren. Im Rahmen des Projektes entstand zudem die OBUA-Toolbox, eine Handreichung für Ombudspersonen, die einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Ombudsarbeit zum Einstieg in das Amt gibt. Das Vorgänger Projekt Ombudsmodelle@BUA leistet Vorarbeit in dem es einen Überblick über den Status-Quo des Ombudswesens an den BUA-Einrichtungen erstellte.

In ihrer nun erschienenen Studie befragten die Autor:innen Berliner Ombudspersonen zu ihren Erfahrungen im Amt (z.B. Anzahl der Anfragen, Zeit, die das Amt in Anspruch nimmt, Art der Konflikte), zur Ombuds-Infrastruktur an ihrer Einrichtung sowie zu ihren Bedarfen. Außerdem wurden die teilnehmenden Ombudspersonen gebeten eine Selbst-Einschätzung zu ihrer Kompetenz in Hinsicht auf verschiedene Themen der guten wissenschaftlichen Praxis zu geben.

In Bezug auf die abgefragten Bedarfe – Training, Infrastruktur und Networking – kommen die Autor:innen zu unterschiedlichen Ergebnissen. So resümieren die Autor:innen, dass die befragten Ombudspersonen relativ zufrieden mit den an ihren Einrichtungen vorhandenen Infrastrukturen sind. Schwieriger ist der Bedarf an Training zu erfassen: während die Anzahl an Ombudspersonen, die sich Training wünschen (und die dafür nötigen Zeitressourcen haben) fast deckungsgleich ist mit der Zahl derer, die keinen zusätzlichen Bedarf sehen, scheint der Wunsch nach mehr Training in Korrelation zur Anzahl eingehender Anfragen zu stehen. Bei steigender Anfragenzahl, stieg auch der Wunsch nach mehr Training. Beim Thema Networking verzeichneten die Autor:innen einen Trend, dass insbesondere Ombudspersonen, die relativ neu im Amt sind, auf Austausch und Networking mit Ombudskolleg:innen aus anderen Institutionen setzen. Zusammenfassend kamen die Autor:innen zu dem Schluss , dass die voranschreitende Professionalisierung des Ombudswesens (siehe auch Czesnick 2022) an die individuellen Bedingungen der Standorte angepasst und stärker in die institutionelle Infrastruktur(en) integriert werden sollte.

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