Renate Scheibe ist seit 1990 Professorin für Pflanzenphysiologie an der Universität Osnabrück. Nach ihrem Pharmazie-Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Approbation als Apothekerin im Jahr 1973, setzte sie ihr Studium in München sowie seit 1975 in Bayreuth fort, wo sie 1978 mit der Promotion abschloss. Während ihrer Zeit als Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl Pflanzenphysiologie an der Universität Bayreuth forschte sie durch ein NATO-Stipendium gefördert als Postdoctoral Fellow auch ein Jahr lang an der University of Illinois at Chicago. 1984 wurde sie in Bayreuth für Botanik habilitiert und erhielt die Lehrbefugnis als Privatdozentin. Vor ihrem Wechsel nach Osnabrück war sie am selben Lehrstuhl in Bayreuth als Akademische Oberrätin tätig. Renate Scheibe bietet Lehre auf den Gebieten Pflanzenphysiologie, Grund- und Sekundärstoffwechsel, Autökologie, Molekulare Grundlagen der Regulationsmechanismen an. In ihren Forschungsarbeiten liegt das Hauptinteresse bei den flexiblen Anpassungen des Energiestoffwechsels bei Stress sowie bei den molekularen Mechanismen zur Erhaltung der Redox-Homöostase.
Neben ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit war Renate Scheibe Dekanin des Fachbereichs Biologie/Chemie der Universität Osnabrück sowie von 1994 bis 1999 Direktorin des Botanischen Gartens. Sie war in den Vorständen der Konferenz der Biologischen Fachbereiche, der Federation of the European Societies of Plant Biology (FESPB) sowie als Sprecherin der Sektion Pflanzenphysiologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft aktiv. 2015 wurde sie mit dem Corresponding Member Award der American Society of Plant Biology (ASPB) ausgezeichnet, 2017 erhielt sie die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Von 1996 bis 2004 war Renate Scheibe für die DFG als Fachgutachterin tätig. Sie war als Subject Editor bei Physiologia Plantarum aktiv (1998-2006) und ist bis heute Mitglied in deren Editorial Board. Außerdem ist sie in den Editorial Boards der Zeitschriften PeerJ und AoB Plants aktiv.
Renate Scheibe gehört seit 2017 dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingesetzten Gremium „Ombudsman für die Wissenschaft“ an.
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